Für einen Lechsteg nach Haunstetten

Wir setzen uns ein für eine deutliche Verbesserung der Radwegeverbindungen für Pendler aus dem Raum Kissing/Mering. Einen entscheidenden Beitrag dazu würde ein seit langem diskutierter Lechsteg zwischen Kissing und Haunstetten leisten.

Zwei der größten Umweltprobleme in unserer Zeit sind der Klimawandel und die Belastung unserer Städte durch Feinstaub und andere Schadstoffe (z.B. NOx). Beide Probleme kommen zu einem großen Teil von dem immer weiter zunehmenden Individualverkehr mit Kraftfahrzeugen. Eine konsequente Förderung des Fahrradverkehrs, insbesondere für Pendler, würde zu einer spürbaren Entlastung der Innenstadt und der Zufahrtsstraßen in Hochzoll führen.

Eine Ost-West-Verbindung von Kissing über einen Fahrrad- und Fußgängersteg nach Haunstetten würde die Attraktivität des Fahrrades zum Pendeln in die Stadt deutlich steigern, so dass mehr Menschen dieses Fortbewegungsmittel wählen würden. Um eine optimale Wirkung der neuen Fahrradverbindung zu erreichen sollte der Steg in der Nähe des Kissinger Bahnhofes auf Höhe der Auenstraße verwirklicht werden.

Da es in der letzten Zeit eine öffentliche Diskussion über den Lechsteg gab und im Zuge dessen vor allem die angeblich negativen Folgen einer solchen Verbindung diskutiert wurden, möchten wir hier einmal die Argumente aus unserer Sicht betrachten:

  1. Der Lechsteg führt zu keiner Zerschneidung wichtiger Habitate: Sowohl auf der Ostseite als auch auf Augsburger Seite sind genügend Wege vorhanden, so dass keine weiteren Wege gebaut werden müssen.
  2. Keine erhöhte Frequentierung des Naturschutzgebietes durch Besucherverkehr: Es ist nicht zu erwarten, dass durch den Lechsteg der Besuch der Erholungssuchenden drastisch ansteigen wird. Auf der Westseite des Lechs leben mehr als zwanzig Mal so viele Menschen als auf der Ostseite. Diese haben schon immer ungehindert Zugang zu den Naturschutzgebieten. Warum sollen Erholung suchende Kissinger diese beeinträchtigen? Wer behauptet, ein Lechsteg würde das Aufstellen von Imbissbuden, Toilettenhäuschen, Beleuchtungsanlagen oder sogar den Bau einer direkten ggf. mehrspurigen Straßenverbindung nach sich ziehen argumentiert unsachlich und populistisch.
  3. Keine Beeinträchtigung des Trinkwasserschutzes: Im ganzen Siebentischwald sind bisher schon Fahrradwege ausgewiesen, nach dem Bau eines Lechsteges sollten auch keine weiteren Wege gebaut werden. Der Steg ist außerdem auch so weit vom nächsten Kfz-Parkplatz entfernt, dass ein Problem mit vermehrtem Hundekot auf der Augsburger Seite nicht zu erwarten ist.
  4. Vereinbarkeit mit des Renaturierung des Lechs: Die Umbaumaßnahmen für die Renaturierung und der Rückbau der Sohlschwellen und Dämme setzen bereits massive Eingriffe in bestehende Strukturen vorus. Die Errichtung des Lechsteges kann im Rahmen dieser Maßnahmen ohne nennenswerte ökologische Mehrbelastung umgesetzt werden.

Zusammenfassung: Für die hier lebenden Menschen und das Klima wäre eine solche Radwegverbindung ein enormer Gewinn. Den Menschen in diesem Ballungsraum eine Möglichkeit zur Naherholung zu geben, ist absolut nötig, noch dazu wenn die Anfahrt CO2- neutral erfolgt. Auch für Pendler würde der Umstieg vom Auto zum Fahrrad dadurch zu einer attraktiven Alternative.

Hier noch die Anmerkungen von Hannes Hofberger, der seit 20 Jahren täglich von Kissing nach Augsburg mit dem Fahrrad pendelt: 

„Ich habe mit Basecamp einige Betrachtungen angestellt. Ich habe für meine Berechnung den Kissinger Bahnhof als Startpunkt gewählt. Die allermeisten Fahrradpendler, so auch ich, nehmen täglich diesen Weg bzw. kommen am Bahnhof Kissing vorbei. Dazu habe ich folgende Anmerkungen: Der Weg vom Kissinger Bahnhof zur Uni beträgt ohne Steg 10,7 km und ca. 48 Min. Fahrzeit. Mit Steg beträgt sind es 7,5 km und ca. 25 Minuten Fahrzeit. Für Fahrradpendler ist nicht alleine die Wegstrecke maßgebend sondern die Fahrzeit. Wenn diese kürzer ist als die Fahrzeit mit Bahn oder dem Auto wird das Fahrrad als tägliches Verkehrsmittel viel eher angenommen. Dies ist ab Kissing bei einer Fahrzeit unter 30 Minuten gegeben. Zudem ist es wichtig, dass die Strecke relativ verkehrsfrei und sicher befahren werden kann. So wird wohl niemand aus Kissing auf die Idee kommen täglich über die Staustufe 21 mit dem Fahrrad nach Königsbrunn zu pendeln. Mit Lechsteg ist das durchaus vorstellbar, obwohl die Strecke evtl. gleich lang ist.“

Hannes Hofberger, Kissing

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